Die Wurzeln der ersten Plattenspieler reichen zurück bis Ende des 19. Jahrhunderts und er begleitet die Menschheit nun mehr seit 130 Jahren. Für die einen sind sie ein Stück Vergangenheit und Nostalgie, für die anderen sind sie ausschließlich ein Stück angestaubte Technik.
Plattenspieler haben auch in der heutigen Zeit noch viele Liebhaber und auch der Verkauf von Schallplatten und Plattenspielern nimmt seit einigen Jahren wieder zu.
Natürlich haben sich die Plattenspieler im Laufe der Zeit technisch verändert und an die moderne Technik angepasst, trotzdem kommt es an einigen Stellen zu Kompatibilitätsproblemen, wenn die etwas antiquierte Technik und die moderne Technik aufeinandertreffen.
Häufig ergeben sich gerade beim Anschließen der Plattenspieler Probleme. Neuere Verstärker und Lautsprechersysteme sind technisch nicht darauf ausgelegt, mit Plattenspielern verbunden zu werden.
Es gibt heute so viele unterschiedliche Audioschnittstellen. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Kauf über diese Schnittstellen zu informieren. So kann anschließend sichergestellt werden, dass sowohl der Plattenspieler als auch der Verstärker oder das Lautsprechersystem miteinander kompatibel sind.
Den Plattenspieler anschließen
Das Signal, das vom Tonabnehmer erfasst und anschließend in elektrische Impulse umgewandelt wird, ist bei einem Plattenspieler sehr schwach. Das bedeutet, dass der Plattenspieler eine sehr niedrige Ausgangsspannung besitzt.
Früher, als Plattenspieler noch relativ weit verbreitet waren, war das kein Problem, denn die Geräte, an denen der Plattenspieler angeschlossen wurde, waren darauf eingestellt und hatten einen Phono-Eingang.
Heutzutage benötigt es spezielle Technik, um ein solch schwaches Signal weiterzuverarbeiten. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten, welche sehr häufig angewendet werden. Zum einen kann der Plattenspieler mittels Phono-Eingang (falls vorhanden) angeschlossen werden und zum anderen kann er ohne den Phono-Eingang mittels eines Vorverstärkers angeschlossen werden. Beide Möglichkeiten werden in den folgenden Abschnitten genauer erklärt.
Mehr zu den besten Vorverstärkern können Sie auch in dem verlinkten Artikel nachlesen.
Anschluss via Phono-Eingang
Die gängigste Möglichkeit, einen Plattenspieler anzuschließen, ist es, den Phono-Eingang zu verwenden. Wenn der Hifi Verstärker einen Phono-Eingang besitzt, ist immer ein Vorverstärker integriert, der das schwache Ausgangssignal des Plattenspielers verstärkt.
Dieser Vorverstärker ist unbedingt notwendig, damit das Signal vom Endgerät weiterverarbeitet und ausgegeben werden kann. Manche Plattenspieler besitzen einen integrierten Vorverstärker. Ist das der Fall, kann der Plattenspieler direkt an den AUX-Eingang des Verstärkers angeschlossen werden.
Ein weiterer Punkt, auf den beim Anschluss an den Phono-Eingang geachtet werden muss, ist die Art des Tonabnehmers, der im Plattenspieler verbaut ist. Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Tonabnehmern, die in der Regel verbaut werden. Der am weit verbreitetsten ist der MM-Tonabnehmer. Die Abkürzung “MM” steht für “Moving Magnet”. Dabei handelt es sich um ein System, welches mit beweglichen Magneten arbeitet und somit die Spannung in die Spulen induziert.
Die MC-Tonabnahmer werden viel seltener verbaut. Sie werden ausschließlich in sehr hochwertigen Systemen verwendet. Die Abkürzung “MC” steht in diesem Fall für “Moving Coil”. Diese Tonabnehmerart arbeitet mit beweglichen Spulen. Diese Spulen werden mit der Abtastnadel gekoppelt. Durch dieses Prinzip wird in die vorhandenen Magneten die benötigte Spannung induziert. Dieses System bietet zwar einen leicht besseren Klang, jedoch ist die Ausgangsspannung nochmal geringer, als bei einem MM-System. Dies hat zur Folge, dass wenn kein Verstärker in dem Plattenspieler integriert ist, ein deutlich leistungsstärkerer Verstärker benötigt wird.
Es gibt auch die Möglichkeit, einen Verstärker mittels Phono-Eingang an den Plattenspieler anzuschließen, der beide Tonabnehmerarten unterstützt. Diese lassen sich häufig mittels eines Kippschalters umschalten und sorgen durch den integrierten Vorverstärker für ein sauber verstärktes Signal.
Ohne Phono-Eingang mit Vorverstärker
Es gibt auch Fälle, in denen weder der Plattenspieler noch der Verstärker eine Möglichkeit besitzt, mittels Phono-Anschluss das Signal zu verstärken. An dieser Stelle fehlt dann der benötigte Vorverstärker.
Doch auch für dieses Problem gibt es gute Lösungskonzepte. Eines von ihnen ist, einen externen Vorverstärker zwischen den Plattenspieler und das Endgerät zu schalten.
Es gibt viele unterschiedliche Arten von externen Vorverstärkern. Sie unterscheiden sich nicht nur in ihrer Leistung, sondern auch in ihrer Anschlussart. Sie besitzen in der Regel einen analogen Eingang, um das Signal des Plattenspielers zu verarbeiten. Intern nutzen sie einen Analog/Digital-Wandler, um das analoge Signal in ein digitales Signal umzuwandeln. Dieses verstärkte digitale Signal kann dann an das eigentliche Endgerät weitergegeben werden.
Mittlerweile gibt es sogar die Möglichkeit, den Plattenspieler auf diese Art und Weise an einen Computer anzuschließen. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn die Schallplattensammlung digitalisiert und archiviert werden soll.
Der wichtigste Punkt bei der Auswahl eines passenden Vorverstärkers sind die möglichen Anschlüsse. Deshalb sollte im Vorfeld gut überlegt werden, für welchen Zweck der Vorverstärker gekauft wird und mit welchem Endgerät der Plattenspieler letztlich verbunden werden soll.
Bluetooth als moderne Variante
Dank der technischen Entwicklung ist es heute möglich, den Klang des Plattenspielers mittels Bluetooth auf z.B. einen Bluetooth Lautsprecher zu übertragen.
Dafür ist es ebenfalls wichtig, dass das Signal des Plattenspielers mittels Phonovorverstärker vorverstärkt wird. Dieser Vorgang kann entweder im Plattenspieler selbst, im Vorverstärker des Verstärkers oder in einem externen Vorverstärker geregelt werden. Eine gute Lösung ist ein moderner Bluetooth Plattenspieler.
Anschließend kann mittels eines Bluetoothempfängers, der als Sender fungiert, das Signal kabellos übertragen werden.
Dazu wird der Empfänger entweder an den eigentlichen Verstärker, an den Vorverstärker oder an ein anderes Audiosystem angeschlossen. Der Bluetoothsender kann dann das empfangene Signal kabellos beispielsweise an ein entsprechendes Lautsprechersystem oder an einen Bluetoothkopfhörer übertragen.
Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass aufgrund der kabellosen Übertragung immer ein Qualitätsverlust des Signals auftritt und die der Empfänger, sollte eine Lautstärkeregelung haben.