Stichwort Hifi-Verstärker für Plattenspieler. Ich will Ihnen mal etwas verraten. Eine der ersten Sachen, an die ich mich erinnern kann ist, dass mir Vollverstärker, Stereoverstärker oder auch Hifi-Verstärker (es ist dasselbe Gerät gemeint) immer unglaublich kompliziert vorgekommen sind.
Ich hab echt ein bisschen gebraucht um zu verstehen: So viel ist da gar nicht dran. Aber es ist wichtig sich mit diesen Geräten zumindest ein Stück weit auszukennen, denn sie bilden oft das Herzstück der heimischen Stereoanlage.
Dabei hat der Verstärker ziemlich genau zwei Aufgaben. Zum einen landen sämtliche Signale angeschlossener Geräte bei ihm und werden dort verwaltet und zum anderen verarbeitet und verstärkt der Verstärker die Signale und gibt sie an Lautsprecher ab.
Diese zentrale Rolle macht den Verstärker zu einem der wichtigsten Bauteile ihrer Stereoanlage. Und weil er so wichtig ist, widmen ich diesem wichtigen Gerät einen ganzen Ratgeber und zeigen Ihnen auch gleich meine Favoriten und Geheimtipps.
Welcher ist der beste Vollverstärker für Plattenspieler?
Logischerweise ist so eine wichtige Kombi, wie der Vollverstärker (Vor- und Endstufe) auch schon mit dem einen oder anderen Test bedacht worden. Grund genug, mal einen Blick auf die verschiedenen Verstärker Tests zu werfen und einige Highlights bzw. Testsieger zu empfehlen.
Wie auf der ganzen Website will ich mir treu zu bleiben und nicht zu sehr ins High-End driften. Bei der Obergrenze von 1000 Euro ist Schluss.
Auna AV2-CD508
Optisch ansprechend ist der Auna AV2-CD508 ein guter Tipp für Einsteiger, die nicht gleich zu tief in die Taschen greifen wollen.
Advance Acoustic x-i105
Advance Acoustic X-i105 Vollverstärker glänzt mit einem tollen Äußeren und noch viel tolleren Inneren. Bei einem Blick unter die Haube finden sich ein Ringkerntrafo und die anderen hochwertigen Komponenten.
Denon PMA 720 AE Stereo-Vollverstärker
Zwar könnte der Bass etwas dicker auftragen, aber ansonsten bietet der Denon PMA 720 AE Verstärker viel Spielfreude. Sauber verarbeitet und gute konzipiert ist das Gerät sowieso.
Yamaha A-S701 Stereo-Vollverstärker
Zeitlose Eleganz, ein bisschen Nostalgie und trotzdem die modernste Technik auf höchstem Niveau, das bietet der Yamaha A-S701. Er bietet kraftvollen und sehr dynamischen Klang und mit der Loudness-Regelung bekommen Sie direkten Einfluss auf die Balance zwischen Höhen und Tiefen.
Marantz PM6006
Hohe Klangqualität, eine tolle Ausstattung und eine hervorragende Verarbeitung. Dazu kommt dann noch der faire Preis. Der Marantz PM6006 ist ein toll ausgestatteter Vollverstärker.
Quellen: Hifi-Stars 08/2016, AUDIO 05/2016, Stereoo 12/2016, AUDIO 08/2012, stereoplay 12/2014, HIFI Test 08/2016;
Günstige aber gute Hifi-Verstärker
Die besten Vollverstärker sind leider nicht ganz günstig aber immerhin bilden sie auch die Zentrale der Stereoanlage. Ich habe zusätzlich fünf Hifi Verstärker für Einstieger, mit einem tollen Preis-Leistungs-Verhältnis zusammenzustellen.
Yamaha A-S201 HiFi Stereo Verstärker
Besonders interessant für alle die einen Plattenspieler ihr eigen nennen ist natürlich der Phonoeingang, der auch an Vollverstärkern sicher kein Standard ist. Ansonsten bietet Yamaha mit dem A-S201 einen soliden Vollverstärker der mit gutem Sound und einem fairen Preis überzeugen kann.
Marantz PM5005
Das Design ist toll, genauso wie die Verarbeitung. Ansonsten ist der PM5005 von Mantraz klanglich um einiges besser als der Preis vermuten lässt und überzeugt deutlich mit seiner guten Abstimmung. Und einen Phonoeingang für Plattenspieler gibt es auch.
Yamaha A-S501 Stereo-Vollverstärker
Der A-S501 ist wohl so etwa der ewige Geheimtipp in seiner Preisklasse. Yamaha bietet hier einen soliden und klanglich guten Vollverstärker, der leider immer irgendwie knapp hinter den Topmodellen der Konkurrenz zurück bleibt. Trotzdem bietet er sauberen Klang und ein reduziertes edles Design und soll deswegen hier auch Erwähnung finden.
Magnat MA 600
Okey, preislich ist der MA 600 schon eine Hausnummer höher als die anderen vorgestellten Vollverstärker. Trotzdem ist der Preis für den Klang den Sie bekommen absolut gerechtfertigt. Dabei ist es vollkommen egal ob die Quellen analoger oder digitaler Natur sind. Ein absolutes Highlight unter den Vollverstärkern und auch einer meiner absoluten Favoriten.
Quelle: AUDIO 10/2014, HiFi Test 05/2014, AUDIO 11/2018, Stereoplay 07/2015;
Unterschiede zwischen Vorverstärker, Endverstärker und Vollverstärker
Um gleich von Anfang an Verwirrungen zu vermeiden, starten wir doch kurz mit einer kleinen Tour durch die Grundbegriffe und die möglichen Kombinationen der verschiedenen Baugruppen.
Was ist ein Vollverstärker?
Am häufigsten von allen Kombinationen ist der Vollverstärker anzutreffen. Sind Vorverstärker und Endverstärker in einem Gerät zusammengefasst, dann spricht man von einem Vollverstärker.
Die Kombination aus beiden Elementen ermöglicht es verschiedenste Quellen anzuschließen und auch direkt an die Lautsprecher auszugeben. Außerdem können Sie die Lautstärke direkt regeln. So ist es nicht nur eine leicht zu bedienende Lösung für Ihre Stereoanlage, oft sind die Vollverstärker sogar günstiger als gleichwertige getrennte Geräte.
Was ist ein Vorverstärker?
Der Vorverstärker ist sozusagen der Pförtner, denn alle eingehenden Signale landen beim ihm. Seine Aufgabe ist es, die eingehenden Signale so aufzubereiten, dass sie für die Endstufe nutzbar sind.
Für Besitzern von Plattenspielern sind Vorverstärker oft essentiell wichtig, denn ohne Vorverstärker ist das Signal, das vom Plattenspieler kommt zu schwach und muss vorher verstärkert werden.
Was ist ein Endverstärker?
Vorverstärker arbeiten mit einer zu niedrigen Spannung, diese Spannung würde nicht ausreichen um einen Lautsprecher zu versorgen. Hier kommt die Endstufe ins Spiel. Der Endverstärker, oft auch Endstufe genannt, erhöht die Spannung soweit, dass sie von dem Lautsprecher aufgenommen und genutzt werden kann.
Hier noch ein 2 Hinweise (der Vollständigkeit halber). Die oft am PC genutzten Aktiv-Lautsprecher haben einen integrierten Endverstärker. Deswegen eignen sich Aktiv-Lautsprecher besonders gut um direkt mit einem Plattenspieler angeschlossen zu werden. Der entweder im Plattenspieler integrierte Vorverstärker oder auch externe Vorverstärker darf natürlich trotzdem nicht fehlen.
Und der zweite Hinweis, Sie können die Bauteile auch unabhängig voneinander nutzen, dann ist die Rede von einer Vorstufen-Endstufen-Kombination.
Mögliche Anschlusskombinationen
So sehr viele Möglichkeiten einen Vollverstärker anzuschließen gibt es eigentlich nicht. Die häufigste Anschlussform ist diese hier:
Vollverstärker mit passiven Boxen
Mit getrenntem Vor- und Endverstärker
Vorverstärker mit Aktivboxen
Welche Eingänge sind wichtig?
Wenn es um die verschiedenen Eingänge auf der Rückseite des Verstärkers geht, ist zuerst mal wichtig, dass Sie genug Eingänge für alle Ihre Geräte haben.
Grundsätzlich werden die meisten Geräte via Cinchbuchsen an die verschiedenen Hochpegelanschlüsse gebracht. Eine Ausnahme bilden Plattenspieler ohne eingebauten Vorverstärker, aber dazu gleich mehr.
Im High-End können die Geräte auch über XLR-Eingänge verfügen. XLR ermöglicht eine symmetrische Signalübertragung und hat leichte qualitative Vorteile. Die Übertragung via XLR macht aber nur dann Sinn, wenn Ihr Ausgabegerät über einen XLR-Ausgang verfügt.
Einen Plattenspieler anschießen
Im Idealfall hat Ihr Verstärker einen Phono-Eingang für den Plattenspieler. Sollte das nicht der Fall sein gibt es zwei Möglichkeiten.
Zum einen können Sie einen Plattenspieler mit eingebautem Vorverstärker erwerben oder Sie ergänzen zwischen dem Plattenspieler und dem Verstärker noch einen externen Phono-Vorverstärker.
Wichtig ist allerdings noch zu erwähnen, dass es einen großen Unterschied macht mit was für einem Tonabnehmersystem Sie arbeiten. Die beiden Systeme die von Tonabnehmern verwendet werden, nämlich MM (Moving Magnet) und MC (Moving Coil) benötigen unterschiedliche Phono-Eingänge. Der Grund dafür ist, dass sie mit unterschiedlichen Spannungen und Pegeln arbeiten.
Im Gegensatz zu einem MC-System hat ein MM nämlich noch einen ziemlich hohen Pegel. Dieser Unterschied ist auch dann wichtig, wenn Sie auf der Suche nach einem Upgrade für Ihren Tonabnehmer sind und vielleicht mit dem Gedanken spielen auf ein MC zu wechseln.
D/A Wandler und digitale Eingänge
Wer eine Stereoanlage und einen hochwertigen Fernseher im Wohnzimmer stehen hat, der wird über kurz oder lang sicher auf die Idee kommen beide Geräte miteinander zu verbinden. Macht auch Sinn, denn die Anlage ist klanglich meist um einiges besser als der TV. Leider ist das nicht so ganz einfach.
Die meisten neuen TV-Geräte verfügen nicht mehr über analoge Ausgänge, sondern nur noch über digitale Ausgänge. Die meisten Verstärker haben aber keine digitalen Eingänge, zumindest noch nicht. Also muss ein D/A-Wandler her. Diese kleinen Rechner machen nichts anderes, als das digitale Signal des Fernsehers in ein analoges Signal umzuwandeln und so für den Verstärker nutzbar zu machen.
Ein wichtiger Tipp zum Thema D/A-Wandler ist, von Anfang an auf ein hochwertiges Gerät zu setzen. Der Wandel hat sehr hohen Einfluss auf die Qualität und ein günstiges Gerät kann den Klang signifikant verschlechtern.
Was kostet ein guter Vollverstärker?
Bei HiFi-Komponenten kommt es immer auf das Zusammenspiel der einzelnen Geräte an. Deswegen ist es nicht möglich einfach zusagen ein guter Verstärker kostet 300 Euro.
Wenn man sich mal unter Enthusiasten umhört, dann bekommt man ebenfalls sehr unterschiedliche Meinungen. Es gibt aber eine (zumindest) ungefähre Orientierung. Von dem Budget, das Sie für die Anschaffung von Lautsprechern und Verstärker planen sollten etwa 60% bis 70% für die Lautsprecher eingeplant werden. Die restlichen 30% bis 40% ergeben dann das Budget für den Verstärker.
Bei besonders anspruchsvollen Boxen können Sie die Gewichtung aber auch auf jeweils 50% für Lautsprecher und Verstärker anpassen.
Wie viel Watt braucht ein guter Verstärker?
Ein der größten Fehlannahmen bei Verstärkern ist, dass eine hohe Watt-Zahl mit der Qualität des Gerätes gleichzusetzen ist. Das stimmt definitiv nicht. Wie viel Leistung Ihr Verstärker haben sollte hängt von den angeschlossenen Lautsprechern ab. Zwei Faktoren sind besonders wichtig. Der Wirkungsgrad und der Impedanzverlauf bzw. die untere Grenzimpedanz.
Weil das Thema Wirkungsgrad von Lautsprechern ganze Bücher füllen könnte, will ich versuchen es hier so kurz wie möglich zu halten. Der Wirkungsgrad gibt den Schalldruck des Lautsprechers auf 1 Meter Entfernung an. Dabei wird der Lautsprecher mit 1 Watt betrieben.
Als Einheit dient hier dB (Dezibel) und bei den meisten handelsüblichen Lautsprechern liegt der ereichte Wert bei etwa 80-85 dB. Für Sie bedeutet das, dass bis auf wenige Ausnahmen praktisch jeder Vollverstärker in der Lage sein wird ihr Boxen mit ausreichend Spannung zu versorgen.
Problematisch wird es, wenn ihre Boxen deutlich unter den rund 85 dB liegen, dann muss ein entsprechend kraftvollerer Verstärker her. Die Impedanz kann je nach Lautsprechermodell sehr stark schwanken. Deswegen ist auch weniger der Impedanzverlauf als eher die untere Grundimpedanz wichtig. Sie ist der niedrigste Impedanzwert, den der Lautsprecher wiedergeben kann.
Je höher diese Grundimpedanz ist, desto einfacher ist es für den Verstärker den Lautsprecher anzutreiben.
Die Impdanz wird in Ohm gemessen und für die meisten Lautsprecher liegen die Normalwerte bei etwa 4 Ohm. Ist dies der Fall, dann haben die meisten Verstärker keine gröberen Probleme den Lautsprecher zu versorgen. Bei einer Grundimpedanz unter 4 Ohm sollten Sie genau prüfen ob der Verstärker zu den Lautsprechern passt.
Falls Sie das alles genauer wissen wollen, dann gibt es hier auf Wikipedia einen super umfangreichen Artikel zum Thema Lautsprecher. Dort geht es auch detailliert um Wirkungsgrad und Impedanz. Alleine die Größe des Artikels zeigt wie umfangreich das Thema ist.
Das war es von mir zum Thema Verstärker bzw. Vollverstärker. Ich konnten Ihnen hoffentlich alle wichtigen Informationen zur Verfügung stellen, damit Sie ganz in Ruhe ihren neuen Vollverstärker auswählen können.